MS-DOS
Computer Oldies
Inhalt: MS-DOS ist ein Nachfahre von CP/M, der von der Firma Microsoft für den IBM PC geliefert wurde. Auch in heutigen Windows-Systemen kann man die Befehle von MS-DOS anwenden, wenn man die MS-DOS Eingabeaufforderung startet.

Unter Linux (und anderen Systemen) gibt es Emulationen für MS-DOS. Die DOSBOX richtet ihr Augenmerk vor allem auf Spiele, die DOSEMU auf Anwendungen.

Namen von Disketten und Dateien

Die Laufwerke werden durch einen Buchstaben bezeichnet, gefolgt von einem Doppelpunkt. Dabei sind A: und B: normalerweise für Disketten reserviert. C: ist die Bootplatte und weitere Platten bzw. Partitionen werden alphabetisch weitergeführt. Im Anschluss folgen die CD-Laufwerke. Netzlaufwerke werden beim Einbinden explizit Buchstaben zugeordnet.

Dateinamen haben max. 8 Buchstaben, gefolgt von einem Punkt, der wiederum gefolgt von einer max. dreibuchstabigen Extension.

Um mehrere Dateinamen gleichzeitig anzusprechen, werden Wildcards eingesetzt. Dabei kann für das Fragezeichen genau ein Zeichen und für den Stern beliebig viele Zeichen eingesetzt werden.

MS-DOS konnte ab der Version 2 bereits mit Verzeichnissen umgehen. Da CP/M den Schrägstrich bereits als Optionszeichen verwendete und MS-DOS dies übernahm, wurde der umgekehrte Schrägstrich, den man im Englischen Backslash nennt zum Verzeichnistrenner. Ein Verzeichnisname unterliegt den gleichen Einschränkungen wie ein Dateiname, man pflegt allerdings keine Extension anzuhängen, um den Unterschied zu Dateien deutlicher zu machen.

Dateiname
Der Name besteht aus maximal 8 Zeichen. Groß- und Kleinschreibung wird nicht unterschieden. Dann folgt ein Punkt und optional 3 weitere Zeichen als Extension.
NNNNNNNN.EEE
Einem Dateiname kann ein Pfadname voranstehen.
Dateimaske
Eine Maske kann mehrere Dateinamen beschreiben. Dabei werden das Fragezeichen (?) und der Stern (*) als Platzhalter verwendet.

Einer Dateimaske kann ein Pfadname voranstehen.

Pfadname
Ein Pfadname gleicht einem Dateinamen. Mehrere Pfadnamen werden durch einen Backslash \ getrennt.

Einem Pfadnamen kann eine Laufwerkskennung voranstehen.

Laufwerk
Eine Laufwerkskennung besteht aus einem Buchstaben und einem Doppelpunkt. A: und B: sind Disketten, C: und folgende sind Platten. Darauf können CD-Laufwerke folgen.

Attribute

MS-DOS-Dateien können Attribute besitzen. Sie können mit dem Befehl ATTRIB angezeigt, gesetzt oder gelöscht werden.

Archivattribut

Bei Änderung einer Datei wird das Archivattribut gesetzt, um es für die Sicherung vorzumerken. Befehle wie beispielsweise XCOPY können die Kopie auf Dateien mit gesetztem Archivattribut beschränken und es nach erfolgter Sicherung wieder zurücksetzen.

Kommandos

Im Kommandosyntax werden diverse Metazeichen verwendet, die folgende Bedeutungen haben.

[Option] Der Inhalt der rechteckigen Klammern kann, muss aber nicht erscheinen.
[Option]* Der Inhalt der rechteckigen Klammern kann mehrfach auftreten.
{ a | b | c | d } An dieser Stelle muss a, b, c oder d erscheinen.

Dateien
löschen, auflisten, umbenennen, kopieren, Inhalt zeigen, Eigenschaften ändern,
Volumes (Platten, Disketten)
formatieren, kopieren,
Verzeichnis
wechseln, erzeugen, löschen, kopieren,

Alphabetische Liste

ATTRIB CD (CHDIR) COPY DEL DIR DISKCOPY FORMAT
MD (MKDIR) MORE RD (RMDIR) REN TYPE XCOPY

ATTRIB
Befehl zum Setzen von Attributen. MS-DOS kennt als Attribute den Schreibschutz, das Verstecken der Datei, das Archivbit und die Kennzeichnung als Systemdatei. Durch ein Plus vor dem Symbol wird das Attribut gesetzt, bei einem Minus wird es gelöscht.

ZeichenBedeutung
r Schreibschutz
a Archivkennung
h Verstecken der Datei
s Kennzeichnung als Systemdatei

ATTRIB { {+|-}{r|a|s|h} } Dateimaske [/S]

An Optionen kann /S angehängt werden. Dann werden auch die Unterverzeichnisse durchsucht.

Das folgende Beispiel entfernt von allen Dateien im aktuellen Verzeichnis und allen darunterliegenden Verzeichnissen den Schreibschutz:

ATTRIB -r *.* /S


CD (auch CHDIR)
wechselt das Verzeichnis

CD Pfadname

CD ohne Angabe eines Ziels zeigt den aktuellen Pfad an.


COPY
Kopiert Dateien. Syntax:

COPY Quell-Dateimaske Ziel-Pfadname [/v]
COPY Quell-Dateiname Ziel-Dateiname [/v]

Wird nur eine Datei kopiert, kann das Ziel ein anderer Dateiname sein. Dann wird beim Kopieren auch gleich umbenannt. Werden mehrere Dateien mit einem Mal kopiert, muss das Ziel ein Verzeichnis oder ein Laufwerk sein.

Die Option /v überprüft, ob die Datei einwandfrei geschrieben wurde.


DEL
löscht die angegebenen Dateien. Syntax:

DEL Dateimaske [/p]

Die Option /p bewirkt, dass jede einzelne Datei vor dem Löschen bestätigt werden muss.


DIR
zeigt die Namen der Dateien auf dem Laufwerk. Syntax:

DIR [Dateimaske] [/p] [/w]

/p bewirkt das seitenweise Anzeigen. /w zeigt nur die Dateinamen oder weitere Informationen an.


DISKCOPY
kopiert Disketten.

DISKCOPY Quelldiskette  Zieldiskette


FORMAT
formatiert Disketten oder Platten.

FORMAT Volume Optionen


MD (auch MKDIR)
erzeugt ein Verzeichnis

MD Pfadname


MORE
ist ein Filter, der Ausgaben seitenweise darstellt. Beispiel:

TYPE liesmich.txt | MORE


PATH
legt den Pfad fest, in dem ausführbare Programme gesucht werden. Maximal 127 Zeichen lang.


RD (auch RMDIR)
löscht ein Verzeichnis

RD Pfadname


REN
umbenennen der Datei. Syntax:

REN Neu-Dateiname Alt-Dateiname


TYPE
zeigt den Inhalt einer Datei

TYPE Dateiname


XCOPY
kopiert Dateien, kann im Gegensatz zu COPY aber auch ganze Verzeichnisse kopieren.

XCOPY Quelldateimaske Zielpfad [Optionen]

Option Wirkung
/S kopiert alle Unterverzeichnisse
/D kopiert alle Dateien, sofern nicht eine neuere Version auf dem Ziel existieren
/D:Datum kopiert nur Dateien, die nach dem angegebenen Datum geändert wurden
/P fordert für jede Datei eine Bestätigung
/C setzt das Kopieren auch nach einem Fehler fort
/A kopiert nur Dateien mit gesetztem Archivattribut
/M kopiert nur Dateien mit gesetztem Archivattribut und setzt das Attribut anschließend zurück