Apple ][ Diskettenlaufwerke

Slot 6

Üblicherweise wird der erste Diskettencontroller in Slot 6 gesteckt. Das ist der zweite Slot von rechts. UCSD-Pascal beispielsweise besteht darauf, dass das Bootlaufwerk in Slot 6 steckt. Weitere Controller steckt man normalerweise in absteigender Folge in Slot 5 und 4. An jedem Controller lassen sich maximal 2 Laufwerke (Drives) anschliessen. Nur das Drive 1 ist bootfähig. Beim Einschalten versucht der Apple von dem Controller zu booten, der am weitesten rechts steckt. Diesen Versuch kann man durch Ctrl-Reset abbrechen. Anschließend kann man beispielsweise durch den Befehl PR#5 von Slot 5 booten.

Apple disk ][

Der Apple hatte bereits recht früh (1979) ein Diskettenlaufwerk names disk ][. Zur disk ][ gehört eine spezielle Controllerkarte. Auf dieser Karte befindet sich aber kein Diskettencontrollerchip, wie wir ihn heute von PCs her kennen. Stattdessen wurde die Steuerung weitestgehend von der CPU durchgeführt. Das Fehlen eines Standard-Diskettenkontrollers macht es schwierig, Apple-Disketten auf irgendeinem anderen Gerät zu lesen oder zu schreiben.

Die disk ][ wurde durch ein 20 poliges Flachbandkabel mit ihrer Controllerkarte verbunden. Durch dieses Kabel wurde sie auch mit Strom versorgt.

Der Diskport

Der Apple //c und IIgs haben einen Diskport, der auch bei den ersten Macs eingebaut war. Dort können Floppies per Stecker angeschlossen werden und per Daisy Chain kaskadiert werden. Auf diesem Weg ist auch der Anschluß von 3,5 Zoll Disketten möglich, beim Apple //c allerdings noch nicht in der ersten Release.

Apple UniDisk 5,25

Die UniDisk ist ein 5.25" Laufwerk in einem beigen Gehäuse. Sie wird über einen DB-19 Stecker an den Diskport angeschlossen. Am Gehäuse befindet sich eine Buchse, an die weitere Laufwerke angeschlossen können.

Sie soll nicht kompatibel mit dem ROM 03 des Apple IIgs sein.

Apple DuoDisk 5,25

Die DuoDisk unterscheidet sich von der UniDisk dadurch, dass sie ein weiteres Laufwerk enthält.

Sie soll weder mit dem ROM 03 des Apple IIgs laufen, noch mit dem //c oder dem //c+2. Bei meinem Modell funktioniert das erste Laufwerk der Duodisk wunderbar an einem //c unter DOS 3.3. Allerdings ist meine DuoDisk grau nicht beige. Sollte es etwa eine "AppleDisk" im Doppelgehäuse geben?

Apple AppleDisk 5,25

Die AppleDisk unterscheidet sich von der UniDisk nur durch ihre Farbe (Platin). Im Gegensatz zur UniDisk läuft sie mit allen Apple II.

Apple UniDisk 3,5

Die UniDisk 3,5 ist ein 3,5" Laufwerk in einem beigen Gehäuse. Sie wird über einen DB-19 Stecker an den Diskport angeschlossen. Am Gehäuse befindet sich eine Buchse, an die weitere Laufwerke angeschlossen können.

Sie hat eine Kapazität von 800 KB.

Die UniDisk läuft nicht am //c der ersten Generation.

AppleDisk 3,5

Die UniDisk 3,5 ist ein 3,5" Laufwerk. Die Gehäusefarbe gleicht der des IIgs, für den sie gemacht ist.

Fremdlaufwerke

Die Original Apple Diskettenlaufwerke werden über ein Flachbandkabel an den Controller angeschlossen, der diese Laufwerke auch mit Strom versorgt. Von Siemens gab es einen Nachbau dieses Laufwerks, das bei mir tadellos funktioniert. Es ist sogar in der Lage 40 statt 35 Spuren zu arbeiten.

Da (zumindest in Deutschland) Apple-Laufwerke recht teuer waren, gab es mehrere Versuche, normale Laufwerke an den Apple anzuschliessen. Normale 5,25 Zoll-Laufwerke mit dem sogenannten Shugart-Bus konnten im Daisy-Chain angeschlossen werden. Es muss aber ein spezieller Controller verwendet werden. Die wohl verbreitetsten ist der HoCo, der Ehring und der Erphi Controller.

Auch die Laufwerke mussten manipuliert werden, damit sie arbeiteten. Man kann also nicht einfach ein beliebiges Diskettenlaufwerk an diese Controller anschliessen.

HoCo Controller

Der DIP-Switch auf dem Controller hat vier Schalter. Ist DIP 4 ON, arbeitet der Controller wie ein Apple-Controller mit den Original Apple Diskettenlaufwerken. Der Shugart-Bus wird ignoriert. Wird ein Fremdlaufwerk angeschlossen, muss DIP 4 OFF sein. Die ersten beiden DIPs legen fest, welche Laufwerke angeschlossen sind. Wer also zwei Disketten an den Shugart-Bus hängt, muss die ersten zwei DIPs ON schalten.

Ehring Controller

Ich besitze davon zwei Controller, es fehlt mir leider die Dokumentation. Auch der Ehring-Controller hat einen DIP mit vier Schaltern und bisher scheinen sie gleiche Auswirkungen zu haben wie beim HoCo-Controller.

Laufwerke

Es gab zu Anfang Laufwerke, die 40 Spuren statt der Apple-typischen 35 Spuren schafften und sich sonst nur durch den Preis unterschieden. BASF 6106 Laufwerke wurden zwar als Apple-Laufwerke verkauft, allerdings waren sie alles andere als zuverlässig. Dagegen sollen TEAC-Laufwerke einwandfrei gelaufen sein.

Später gab es Diskettenlaufwerke mit 80 Spuren und zwei Köpfen. Diese konnten auf eine Diskette 640 KB packen. Hier gab es Laufwerke von TEAC, TEC und BASF, die recht klaglos arbeiteten.

Betriebssystem-Manipulationen

Dem Controller lag eine Software namens Patch165 vor, mit der man die diversen Systeme auf dem Apple so patchen kann, dass sie mit grösseren Laufwerken umgehen kö,nnen.

Apple DOS 3.3

DOS 3.3 geht davon aus, dass es nur einseitige Floppies mit 35 Spuren gibt. Wird eine andere Geometrie eingesetzt, muss man das System patchen. Allerdings sind auch so nicht mehr als 320 KB pro Volume möglich. Darum wurde bei den doppelköpfigen 80-Spurlaufwerken jede Seite als eigene Diskette verwaltet. Die Rückseite von Drive 1 wird als Drive 3, die Rückseite von Drive 2 als Drive 4 angesprochen.

ProDOS

ProDOS kann maximal 32 MByte Volumes verarbeiten. Insofern gibt es keine grundsätzlichen Probleme. Bei den besagten Controllern waren allerdings keine Patchprogramme für ProDOS dabei.

CP/M 2.21

Auch CP/M ist auf die Verwendung grösserer Laufwerke vorbereitet. Auch hierfür gibt es eine Patchsoftware. Es muss aber festgelegt werden, welches Laufwerk welche Geometrie hat.

CP/M 2.26

Bei dieser Variante für die 6 MHz-Z80-Karte gelingt es mir leider nicht, sie korrekt zu patchen.
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